Home
Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu

Hiroyuki Murase + suzusan

Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu Hiroyuki Murase, der kreative Kopf des Labels suzusan, kennt das Shibori Handwerk seit seiner Kindheit. Aufgewachsen in Arimatsu, einem der wichtigsten Zentren des Shibori Handwerks, gehört er zur 5. Generation der Murase Familie. Der Begriff Shibori geht zurück auf das japanische Wort shiboru und meint, wringen, drücken, pressen. Für diejenigen unter Ihnen, die sich ein wenig in das Shibori Thema einlesen möchten, haben ich ein kleines Brevier zur Shibori Technik zusammengestellt. Aber auch im Internet finden Sie eine Fülle von Text- und Bildinformationen.

Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu 1982 als Sohn von Hiroshi Murase geboren, lernte Hiroyuki vieles von seinem Vater, einem Meister der Stoffveredelung durch Shibori. Hiroyuki erzählt, er habe seine ganze Kindheit im Kreis von Shibori Künstlern verbracht. Sie zeichneten Muster, nähten und färbten. Ihre Hände schienen mit den Stoffen zu tanzen, wenn sie mit einfachen Werkzeugen ihre Stoffkunstwerke schufen. Die Zeit schien ihm in ihrer Nähe langsamer zu vergehen. Nie schienen sie gehetzt, sie arbeiten in konzentrierter Ruhe. Und immer durfte das Kind alles berühren, spielerisch den Umgang mit den Werkzeugen, den Stoffen und Pigmenten lernen. Heute arbeitet Hiroyuki selbst mit einigen dieser alten Werkzeuge und schätzt die Spuren ihrer jahrzehntelangen Nutzung, fühlt sich bestätigt in seinem Anspruch in kreativer Ruhe Neues zu erarbeiten, auch wenn dies dem schnellen Saison-Rhythmus der Mode nicht immer entspricht.

Die hohe Wertschätzung für das Handwerk seiner Familie führte jedoch nicht sofort zu dem Wunsch das Erbe weiterzutragen und zu erneuern. Zunächst zog es Hiroyuki nach Europa, er studierte Bildhauerei und Architektur in England und an der Kunstakademie Düsseldorf. Er schloss das Studium als Meisterschüler mit dem Akademiebrief ab.

Die Besuche seines Vaters, die mitgebrachten Stoffe aus der Murase Manufaktur, die für die Haute Couture gefertigten waren, faszinierten jedoch auch einen Mitbewohner aus Hiroyukis Düsseldorfer Studenten WG. Und mit Christian Dietsch, der mit seinem BWL Studium das passgenaue Gegenstück zu Hiroyukis Künstlerseele bildete, gründete er 2008 das deutsche Label suzusan.

Das Material-Veredelung mit Shibori erfolgte von Beginn an ausschließlich durch suzusan, Japan, der väterlichen Firma, die heute von Hiroyukis Geschwistern geführt wird.

Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu Die ersten suzusan Kollektionen waren reine Schal + Decken Kollektionen. Schnell kam jedoch der Part ‚Luminaire‘ hinzu. Zunächst beschränkte man sich auf klare Formen aus leichten Metallrahmen und anderen Basismaterialien, die mit dreidimensionalen Shibori Stoffen überzogen wurden. Der Stoffbezug filtert das Licht auf eine besondere Weise und die Bezüge sind abnehmbar und waschbar. Die suzusan Lampen fanden schnell Ihren Weg in wichtige Geschäfte für Interieur Design. Heute entstehen in Zusammenarbeit mit Innenarchitekten und Lichtplanern ganz außergewöhnliche Lichtobjekte für Restaurants und Geschäftsräume.

Den Weg des bezahlbaren Luxus verfolgte das Label auch mit der nächsten Ausweitung der Produktpalette, die mit phantastischen Unisex-Pullovern aus Cashmere begann und heute eine komplette Kleidungskollektion umfasst. Zweimal im Jahr zeigt Hiroyuki Murase die suzusan Fashion Kollektion in Düsseldorf, München, Paris, Mailand und Tokyo und zur kommenden Saison. Der Designer widersetzt sich ‚mit Freude‘ dem Zwang jede Saison ‚alles neu zu erfinden‘, setzt bestimmte Schnitte mehrfach ein und verwandelt diese durch eine besondere Shibori Variation, eine andere Farbigkeit.

Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu Hiroyuki liebt perfekte, einfache Schnitte in sorgfältig ausgewählten Materialien, die seine Farb- und Motivkompositionen unterstreichen. Seine regelmäßigen Aufenthalte in Japan nutzt er auch, um kleine Stoffmanufakturen aufzusuchen, deren Produkte nur selten den Weg auf den westlichen Markt finden. Voranging arbeitet er für seine Fashion Kollektion mit hochwertigen, natürlichen Stoffen und Garnen wie Cashmere, Seide und besonderen Baumwollgeweben. Technische Stoffe kommen zum Einsatz, wenn er Shibori einsetzt, um dem Material eine Dreidimensionalität zu geben.

Die unterschiedliche Haptik der eingesetzten Materialien steht bei der Auswahl im Vordergrund. „Am liebsten würde ich die Kunden zunächst mit geschlossenen Augen durch die Kollektion gehen lassen, sodass sie die unterschiedlichen Oberflächen, das unterschiedlich Gewicht erfühlen. Der schnelle, visuelle Reiz von Farbe, Motiv und Form dominiert den Modeeinkauf, aber wir tragen die Stücke später auf dem Körper. Die sinnliche Erfahrung eines Materials auf dem Körper ist entscheidend, ob ein Kleidungsstück zum Lieblingsteil wird.“

Aufwendiges Shibori wurde traditionell für die Färbung exklusiver Kimono Seidenstoffe eingesetzt. Hierzu wurden die später benötigten 13 Meter Stoff zunächst mit verschiedenen Shibori Techniken veredelt, wobei unterschiedliche Techniken quasi ‚übereinander‘ gearbeitet wurden. Die fertige Form des Kimonos wurde bei der Positionierung der Motive mit Hilfe von Schablonen bereits mitgedacht. Von der Bestellung eines solchen Kimonos bis zu seiner Auslieferung verging ein Jahr und es war ein absolutes Luxusprodukt.

Suzusan - Die Wurzeln liegen im japanischen Arimatsu Hiroyuki Murase wählt dagegen einen Weg, der der Malerei noch näher ist. Er lässt seine Motiv-Skizzen mit Hilfe von Schablonen direkt auf das bereits fertig gestrickte oder genähte Kleidungsstück übertragen. Durch Abbinden, Heften oder Falten wird das Motiv eingearbeitet, das nach dem Färbeprozess und dem Öffnen des Materials sichtbar wird.

Die dabei entstehenden Unregelmäßigkeiten, die Verdichtungen des Motivs an bestimmten Positionen und das Arbeiten über Nähte und Ausschnitte hinweg, verleihen den entstehenden Kleidungsstücken ihren besonderen Charme. Ähnlich dem Abzug eines Siebdrucks ist so jedes Kleidungsstück ein Original, variiert leicht in der Positionierung des Motivs sowie in der Intensität und Schattierung der Farben.

„Wir probieren immer wieder Neues aus, nicht alles gelingt, aber oft entstehen aus den ‚Fehlern‘ die spannendsten Dinge“, sagt Hiroyuki Murase.

zurück ...